Das Theorieforum ist ein medienpädagogisches und medienwissenschaftliches Tagungsformat, das im Jahr 2005 von der „Theorie-AG“ der damaligen Kommission Medienpädagogik der DGfE initiiert wurde.

Das Theorieforum versteht sich als regelmäßiges theoriefokussiertes Format, dass die beiden jährlich angebotenen Tagungen der Sektion Medienpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft ergänzt.

Ziel ist es, zentrale Theoriediskurse aufzugreifen, zu bündeln und ohne den Druck der Transformation in handlungsrelevante Konzepte zu diskutieren  – und dies in einem großzügig bemessenen zeitlichen Format.

Das Theorieforum wird jährlich von der Lehrstühlen Pädagogik und Medienbildung sowie Erziehungswissenschaftliche Medienforschung an der Fakultät für Humanwissenschaften der Otto-Von-Guericke-Universität in Magdeburg organisiert; in Kooperation mit der Sektion Medienpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft.

Das nachfolgende Mission Paper der Theorie-AG vom 22.11.2005 erläutert die Idee und den Zweck des Theorieforums genauer.


Das Mission Paper

Die Medienpädagogik hat sich in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft innerhalb einer vergleichsweise kurzen Zeitspanne etablieren können. Auf Antrag einer Vorbereitungsgruppe (bestehend aus den Kollegen/innen Aufenanger, Baacke, Schorb, Schulz-Zander, Tulodziecki und de Witt) hat der DGfE-Vorstand im Mai 1994 die Einrichtung einer Arbeitsgemeinschaft (zunächst auf Zeit) „Medienpädagogik“ beschlossen. Im Rahmen der Umstrukturierung der DGfE – die neue Binnenstruktur wurde am 9. Januar 1999 förmlich beschlossenen – wurde eine Kommission „Medienpädagogik“ als Teil der Sektion Medien- und Umweltpädagogik eingerichtet, die derzeit rund 90 Mitglieder hat. Die Kommission führt in der Regel zwei Fachtagungen pro Jahr durch, eine Frühjahrstagung und eine Herbsttagung. Sie bilden wichtige Kristallisationspunkte für den fachlichen wie für den berufs- und bildungspolitischen Diskurs der deutschsprachigen Medienpädagogik.

Die Medienpädagogik hat sich in den vergangenen Jahren als wissenschaftliche (Teil-) Disziplin bis zu einem Grad ausdifferenziert, der es zunehmend schwieriger macht, alle Diskursstränge und Themenbereiche im Rahmen dieser Fachtagungen in hinreichender Breite und Tiefe zu diskutieren. Aus diesem Grund soll ein neues Forum etabliert werden, das sich thematisch stärker fokussiert, und zwar auf die Reflexion theoretischer Grundlagen der Medienpädagogik. Das Theorieforum versteht sich ausdrücklich nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu den Frühjahrs- und Herbsttagungen der Kommission Medienpädagogik.

Das Theorieforum soll zentrale Theoriediskurse aufgreifen, bündeln und ohne den Druck der Transformation in handlungsrelevante Konzepte diskutieren. Vor dem Hintergrund dieser Zielsetzung soll auch ein anderes Veranstaltungsformat etabliert werden, das mehr Zeit für die Diskussion lässt. Das bedeutet, pro Theorieforum soll es nicht mehr als vier bis fünf Referate geben, für deren Präsentation und Diskussion jeweils rund zwei Zeitstunden reserviert werden. Aus der Veranstaltung heraus sollen Publikationen entstehen, die den medienpädagogischen Theoriediskurs insgesamt prägen und weiterbringen sollen. Jährlich soll ein Theorie-Forum stattfinden.

Die Kollegen von der Universität Magdeburg haben sich bereit erklärt, bis auf weiteres als Organisatoren und Veranstalter des Theorieforums zu fungieren. Das erste Forum wird am 21. und 22. September 2006 in Magdeburg stattfinden. Es soll der Bilanzierung von medienpädagogisch anschlussfähigen Theoriediskursen dienen, wobei die ersten Planungen dahin gehen, sich mit der Bildungstheorie, den Cultural Studies, der Professionstheorie und dem Theoriediskurs zum kulturellen Gedächtnis zu beschäftigen.

Prof. Dr. Stefan Aufenanger, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Prof. Dr. Johannes Fromme, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Prof. Dr. Winfried Marotzki, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Prof. Dr. Norbert Meder, Universität Duisburg-Essen
Prof. Dr. Dorothee M. Meister, Universität Paderborn
Prof. Dr. Uwe Sander, Universität Bielefeld
Prof. Dr. Werner Sesink, Technische Universität Darmstadt