Unter dem Titel “Medienbildung zwischen Subjektivität und Kollektivität im Kontext des Digitalen” widmet sich das 11. Magdeburger Theorieforum am 29.-30. Juni 2018 dem Verhältnis und der Differenz zwischen dem Subjektiven und dem Kollektiven, das im Kern auch die Fragen der Bildung oder des Menschseins berührt. Mit einer solchen Fokussierung sind in besonderer Weise auch die Grundlegung eines starken bzw. schwachen Subjekts betroffen und sich daraus ergebende theoretische und forschungsmethodologische Implikationen.
Nicht zuletzt mit Blick auf das Digitale lässt sich das Verhältnis von Subjektivität und Kollektivität in einer neuen Qualität beschreiben, da sich einerseits soziale Gefüge umstrukturieren. Andererseits gehen erst neue Relationen sowie Praktiken im Umgang mit dem Digitalen hervor. Sozio-technologische Veränderungsprozesse – die u.a. eine deutliche Flexibilisierung von Subjektivierungs- und Kollektivierungsprozessen zulassen – berühren nicht nur einen abgeschlossenen Bereich, sondern wirken darüber hinaus auf Kultur, Politik sowie die Lebenswelt des Einzelnen.
Im Rahmen des 11. Magdeburger Theorieforums soll es also darum gehen, das Verhältnis oder die Differenz von Subjektivität und Kollektivität aus unterschiedlichen Perspektiven und ausgehend von unterschiedlichen theoretischen Ansätzen zu diskutieren. Vor diesem Hintergrund sind Beiträge willkommen, die sozial- und kulturwissenschaftliche, medien- oder kommunikationswissenschaftliche, politik- oder bildungs- oder geisteswissenschaftliche Perspektiven berücksichtigen und sich im Bereich Bildung – Medienbildung – Digitalität verorten. Einen thematischen Ausgangspunkt hierfür können u.a. die folgenden Spannungsfelder bilden:
• Sozialisation – Selbstsozialisation – Bildung
• Subjektivierung – konjunktive Erfahrungsräume
• neue Formen der Subjektivierung – neue Formen der Kollektivierung
• Das Digitale zwischen Subjekt und Objekt
• Individualisierung – Standardisierung – Normalisierung
• Singularität – Individualität – Identität
• Globalisierung – Lokalisierung
Einreichungen von interdisziplinär ausgerichteten oder aus anderen Fachdisziplinen stammende Beiträge sind ausdrücklich erwünscht. Das Theorieforum soll Raum zum intensiven und auch fachübergreifenden Austausch bieten, daher umfassen die Slots für die Vorträge bis zu 90min (45min Vortrag und 45min Diskussion).
Das Programm
Freitag, den 29. Juni 2018
bis 13 Uhr | Ankunft |
13:00 – 13:30 | Begrüßung durch die Organisatoren |
13:30 – 15:00 | Sozio-mediale Habituskonfiguration als analytischer Fluchtpunkt der Medienbildungstheorie und -forschung Jun.-Prof. Dr. Patrick Bettinger (Universität zu Köln) |
15:15 – 16:45 | Vernetzung als Subjektivierungsform – Ein bildungstheoretischer Blick auf Selbst- und Fremdregierungstechnologien der Gegenwart Andreas Spengler (Universität Passau) |
17:00 – 18:30 | Banden Bilden? Medienbildung und kollektive Grenzüberschreitung Valentin Dander (Hochschule Niederrhein) |
ab 19 Uhr | Get-Together |
Samstag, den 30. Juni 2018
9:30 – 11:00 | Materialisierte Ideen – Zur Bedeutung digitaler Artefakte für kollaborative Gestaltungspraktiken Norma Reichelt (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) |
11:15 – 12:45 | Der sogenannte Computer. Zum Problem des Kollektivismus der Digitalisierung Dr. Stefan Höltgen (Humboldt-Universität zu Berlin) |
13:00- 13:30 | Tagungsabschluss |
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